Für Office 365 Abonennten gibt es zeitnah wieder eine Reihe von neuen Funktionen; für den Bildungskontext besonders interessant sind v.a. die Funktionserweiterungen „Researcher“ und „Editor“ für Microsoft Word:
- „Researcher“ funktioniert wohl sehr ähnlich wie eine Art natives „Citavi“, also eine eingebaute Literaturverwaltung, die mittels Cloud-Anbindung (über den „Bing Knowledge Graph“) aus verifizierten Quellen Literatur-Zitate einbindet.
- „Editor“ versteht sich als Schreibassistent, der einem beispielsweise bei einer Häufung eines hochfrequenten Wortes wie „nice“ Formulierungsalternativen vorschlägt.
LHW Fazit zu „Researcher“ und „Editor“ für Microsoft Word
Bei den beiden Education Technology Riesen Microsoft und Apple fällt dann doch immer wieder auf, wie sehr sich die beiden Firmen im Kern unterscheiden. Wo Apple im Education-Bereich durch neue Software-Features v.a. versucht die eigene, teure Hardware ins Klassenzimmer zu bringen (vgl. „iOS 9.3: Das iPad mit Apple Education in der Schule“), geht Microsoft als Software Firma den Weg über Services. Und zumindest aus lernkonzeptioneller Sicht macht es deutlich mehr Sinn, sinnvolle Funktionen zur Verbesserung des Unterrichts in die Klassenzimmer und auf die (auch schwächeren und günstigeren) Geräte zu bringen als teure iPads in die Schulen zu stecken ohne wirklich zu wissen, was man damit anfangen soll (vgl. auch Lessons learned: „iPads für alle“ verbessern nicht die Bildung [LHW News]). Researcher und Editor haben beide das Potenzial wissenschaftliches Schreiben deutlich komfortabler zu machen und im Ergebnis auch die Plagiatsgefahr einzudämmen. Natürlich gibt es noch einige offene Fragen: Wann funktioniert das in Deutschland? Welche Datenbanken (der bereits sehr fragmentierten Wissenschaftslandschaft) sind an den „Researcher“ angeschlossen? Wie sieht es mit Kunden aus, die eine Box-Version haben (und kein Office 365-Abo)? Letzteres ist gerade für den Bildungsbereich interessant, da hier meist in 5-Jahres-Abständen einmalig Gelder ausgegeben werden und man sich meist nicht auf Abomodelle einlässt. Alle diese Fragen schmälern aber nicht das immense Potenzial der Technologie.