iPad 2018 mit Bluetooth-Tastatur: iPad Pro zum halben Preis? [LHW Test]

In bereits mehreren Blog-Beiträgen auf Lernhandwerk.de wurde das iPad generell („iPads und die Produktivität„) bzw. das iPad Pro als Computer-Ersatz („Das iPad Pro als Laptop-Ersatz?„) diskutiert. Das Fazit bisher war stets: Auch mit Tastatur, Stift und mehr Leistung bleibt ein iPad ein iPad. So wird ohne echtes Desktop-Betriebssystem und trotz entsprechender Peripherie kein ‚echter‘ Computer aus einem iPad – für die letzten 10-20 Prozent einer Aufgabe muss man eben immer doch wieder zum Computer wechseln.

iPad 2018: das vielleicht bessere iPad Pro?

Dieser Befund war v.a. deshalb niederschmetternd, weil das damals getestete iPad Pro in der 12-Zoll-Variante inklusive Stift und Tastatur genauso viel oder mehr als ein Premium-Laptop kostete. Wenn es dann noch auf Grund oben genannter Einschränkungen ein glorifiziertes YouTube-Abspielgerät oder ein „Auf dem Sofa im Internet surfen“-Gerät wird, kann man die Investition einfach nicht rechtfertigen.
Keine Frage: Zum Medienkonsum (Videos, Web…), für das ein oder andere Spiel, oder für ein paar E-Mails zwischendurch eignet sich jedes iPad bestens: Formfaktor, das tolle Display, die lange Akkulaufzeit, keine Bootzeit etc. machen es zum idealen ‚Casual Computer‘. Und genau hier kommt das neue ’normale‘ iPad in der 2018er Variante ins Spiel. Auf dem Papier ist das iPad 2018 den iPad Pro Modellen zunächst klar unterlegen: Langsamerer Prozessor, weniger hochauflösender Bildschirm (mit sog. ‚Air Gap‘ zwischen Bildschirm und Glas), etwas kleiner mit 9,7 Zoll, maximal zwei gleichzeitig aktive Apps im Multitasking. Auf der Haben-Seite steht zum einen, dass das iPad mittlerweile mit dem Apple-Pencil funktioniert (bisher ein Pro-Privileg). Zum anderen lockt ein Preis von 349,- Euro (Stand August 2018) für das 32 GB Modell. Zum Vergleich: Das ‚kleine‘ iPad Pro kostet mindestens 729,- Euro – also mehr als das Doppelte.

IPad 2018 mit Bluetooth Tastatur: iPad Pro in Billig?

Um aus einem normalen iPad in der 2018er Variante ein etwas produktiveres Gerät zu machen, haben wir zwei Dinge getan: Einerseits mehr Speicher gewählt (128 GB statt 32 GB für 439,- statt 349,- Euro). Damit sollte auch mittelfristig ausreichend Platz für Dokumente und Medien bestehen. Andererseits haben wir dem kleinen iPad eine für iOS optimierte Bluetooth-Tastatur spendiert: Die Logitech „Keys-to-Go“-Tastatur. (Da die Nicht-Pro-iPads keinen Anschluss für Zubehör mitbringen, war Bluetooth die erste und einzige Wahl.) Die kleine Logitech-Tastatur tippt sich ähnlich gut/schlecht, wie das offizielle „Smart Keyboard“ des iPad Pro (Tasten im Foliendesign mit wenig Feedback). Nur schlägt es nur mit ca. 45,- Euro zu Buche (statt mindestens 179,- Euro). Allerdings bietet das Logitech Keyboard klare Mehrwerte im Vergleich zum teuren Original: Einerseits kann man (da Wireless) überall tippen und nicht nur mit bestehender Verbindung mit dem iPad. Gerade weil das iPad Pro mit Tastatur auf dem Schoß (ähnlich wie das Microsoft Surface) eine sehr wackelige Angelegenheit ist, ist es praktisch mit dem Keyboard auf dem Schoß zu tippen während das iPad z.B. Auf dem Couchtisch steht. Dazu kommen diverse Shortcuts: Homebutton an der Stelle des ESC-Keys (inkl. lange Drücken für Siri), Multitasking, Suche, Sprache, Kamera, Medientasten etc. Die Tastatur wird über Micro-USB aufgeladen und hält mehrere Monate mit einer Ladung. Wer für das iPad kein Cover/Ständer hat oder die Tastatur mit dem iPhone nutzen will, kann den mitgelieferten Ständer nutzen, den man einfach an die Tastatur schiebt und ein iPad oder iPhone einklemmt.

Fazit: Immer noch ein iPad und mit Tastatur „Pro genug“

Im Grunde haben wir uns mit etwas Zubehör ein billiges iPad Pro zusammengestellt. Mangels Usecase haben wir uns den Apple Pencil gespart (den man in beiden Fällen für 99,- Euro dazu kaufen müsste). Das iPad 2018 in der Version mit 128 GB und einem Logitech-Keyboard kommt in Summe auf 484,- Euro. Das iPad Pro 10,5 Zoll mit 64 GB und Smart Keyboard kostet über 900,- Euro. Wenn man das günstige Logitech-Keyboard für das Pro-Gerät nimmt, sind es immer noch knapp 800,-. Niemand, der mit einem iPad Pro arbeitet, wechselt zum PC/Mac, weil die Performance nicht ausreicht oder das Display zu schlecht auflöst. Vielmehr limitiert stets das Betriebssystem ohne echtes File Management und ohne echte Desktop-Apps. Also kann man sich auch gleich viel Geld sparen und zu einem iPad 2018 mit der Logitech-Tastatur greifen. Selbst wenn man es am Ende nur für YouTube und soziale Medien nutzt, kann man sich entspannt ins Gedächtnis rufen, dass man im Vergleich zum Pro-Modell mindestens 400-500,- Euro gespart hat ohne nennenswerte Einbußen.

Posted on 1. August 2018 in Apple, LHW Test, Technik & Lernen, Technology

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Franz Steinberger mag gute Inhalte - und wenn diese auf eine tolle technische Umsetzung treffen, ist er glücklich. Er wirkt bei Lernhandwerk als Konzepter, Didaktiker und Content-Entwickler.
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